LE der Gymnasien – Mitgliederversammlung – Stellungnahme

Stellungnahme zur heutigen (16.04.16) LE Mitgliederversammlung in Witten

Es war tatsächlich eine sehr spannende Veranstaltung. Allerdings  hätten man mit der Deutlichkeit durchaus  rechnen können. Nach unser “nicht repräsentativen Umfrage” und damaligen Stellungnahme (18.04.2014) ans Ministerium, vor dem “Runden Tisch, hatte sich damals die befragte Dortmunder Elternschaft eindeutig für ein verbessertes G9 ausgesprochen. Das wurde auf unserer Veranstaltung G8/G9  nochmals deutlich.  Sowohl der damalige LE Vorstand, als auch der von uns eingeladene Philologen Verband, sahen keine Notwendigkeit für eine Befragung der betroffenen Schüler/ Lehrer und Eltern. Unseres Erachtens nach gab es kein tatsächliches „ergebnisoffenes” Gespräch in Düsseldorf. Das Ziel am Runden Tisch war durch die tragenden Verbände vorgeben: Um jeden Preis G8 behalten! Eigentlich könnten wir nun froh sein, dass es endlich eine repräsentative, wissenschaftlich begleitete Umfrage gibt, mit einem mehr als eindeutigen Votum für G9.  Inzwischen haben die Dortmunder Gymnasien aber alle die Empfehlungen des Runden Tisch umgesetzt. Die letzte Mitgliederversammlung der Stadteltern Gymnasien vom 26.11.2015 – mit 11 Schulpflegschaftsvorsitzenden der Dortmunder Gymnasien- hatte sich deshalb  dafür ausgesprochen, dass man die Umsetzung der Empfehlung nach einem Jahr prüfen sollte und erst dann weitere Gespräche führen möchte. Sehr erstaunlich war für uns, das sehr deutliche Votum der darin befragten Lehrer und Rektoren für G9. Ebenso nennenswert, wie viele Eltern den gebunden Ganztag ablehnen. Es bleibt offen wie die Politik nun mit diesen Ergebnissen umgehen will. Wir sind davon überzeugt, dass es auch gute Wege gibt, die alle Eltern mitnimmt, ohne dass das Leistungsniveau des Gymnasiums noch weiter weichen muss. So hatte die LE der Gymnasien auf der Versammlung im November ein gelungenes Beispiel (6+2) aus Sachsen vorgestellt. Dass das fehlende G 9 auch Folgen in Dortmund hat, lässt sich nicht mehr wegdiskutieren. Eltern mit leistungsstarken Schülern bevorzugen bestimmte Gesamtschulen, weil es für Sie kein passendes gymnasiales Angebot gibt. Werden ihre Kinder nicht an der Wunsch-Gesamtschule angenommen, wählen diese Eltern keine andere Gesamtschule, sondern müssen „notgedrungen“ ihr Kind auf einem G8 Gymnasium anmelden , alternativ bringen sie ihre Kinder auf eine Realschule. Dadurch können wir bei den Gesamtschulen eine Zweiklassenentwicklung beobachten, Gesamtschulen mit fast ausschließlich leistungsstarken SchülerInnen und Gesamtschulen mit überwiegend leistungsschwächeren SchülerInnen. Wir wünschen uns deshalb, dass man sorgsam unter Berücksichtigung aller Elterninteressen, tragbare Lösungen mit allen Beteiligten gemeinsam erarbeitet. Es muss Angebote für sehr begabte Gymnasial- SchülerInnen, als auch für „normal“ leistungsstarke  Gymnasial- SchülerInnen geben. Diese Gesamtentwicklung zeigt eindrucksvoll wie wichtig es ist Eltern als Bildungspartner tatsächlich mitwirken zu lassen. Nicht grundlos fordern die Stadt- und Kreispflegschaft endlich eine Stärkung der Elternrechte ein. Schule gelingt dort, wo Eltern beteiligt werden und gelingt nicht, wenn man Elternmitwirkung nicht ernst nimmt.

Anke Staar
Stell. Vorsitzende Gymnasien
Stadteltern Dortmund

 

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/aktuelle-stunde/video-abitur-g-oder-g-100.html

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